Feuerungsanlagen gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Der Ofenkörper besteht entweder aus Gusseisen oder Stahlblech mit Schamotteauskleidung. Gusseisen zählt seit jeher zu den hochwertigen Materialien. Es ist das Ofenbaumaterial mit der höchsten Wärmeleitfähigkeit.
Der wesentliche Unterschied zum Werkstoff Stahl besteht in dem hohen Anteil an Kohlenstoff (über zwei Prozent), weswegen sich Gusseisen nicht verformen oder schmieden, sondern nur gießen lässt. Es dehnt und spannt sich weniger als Stahl, es verfügt über eine deutlich geringere Verzunderung (erst bei circa 800 Grad) und die Passungen sind wesentlich genauer. Gusseisen wird vornehmlich für Bauteile verwendet, die besonders robust und langlebig sein sollen.
In früherer Zeit war das Gießen von Kleinteilen der einzige wirtschaftliche Weg, um saubere Gleichteile zu erzeugen. Stahlblech benötigt fast immer einen mechanischen Aufwand. Feuerstätten aus Stahlblech wurden erst durch CNC-Maschinen serienreif und günstig in der Herstellung, qualitativ sind sie aber nicht mit jenen aus Gusseisen gleichzusetzen. Weil die einzelnen Teile mit Dichtungsflächen verschraubt sind, können heute auch bei Gusseisen einzelne Teile bei Bedarf ganz einfach ausgetauscht werden.
Bei günstigen Geräten aus Stahlblech wird oft möglichst dünnwandiger Stahl verarbeitet, das spart Materialkosten, birgt aber die Gefahr, dass sich die Geräte bei längerem Gebrauch verziehen, bauchig werden, die Schweißnähte aufreißen oder die Türen nicht mehr sauber schließen. Gute Geräte aus Stahl haben eine gleichmäßige Oberfläche und glatt geschliffene Schweißnähte. Während man Stahlgeräte durch falsches Heizen auch kaputtheizen kann, ist Gusseisen quasi unzerstörbar.
Als Entscheidungshilfe gilt: Für Anlagen, die vorrangig Wärme und nicht Atmosphäre erzielen wollen, empfiehlt sich vor allem Gusseisen, etwa bei Kachel- und Speicheröfen. Dagegen werden Heizkamine mit ihren großen Fensterscheiben typischerweise aus Stahl gefertigt.
Es ist zu beachten, dass Gusseisen zwar länger braucht, bis es aufheizt, dann aber auch länger Wärme abgibt. Bei einem Stahlkamin ist es umgekehrt. Er heizt schneller auf - wird aber nach dem Betrieb auch schneller wieder kalt. Es ist hier den eigenen Bedürfnissen geschuldet, welches Material besser passt.